Regionalbauernverband Erzgebirge e.V.
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26.09.2016

Harte Konkurenz für unsere sächsischen Pflüger

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Der 35. Bundesentscheid 2016 hat am 25. September bei bestem Wetter auf Gut Sierhagen in Ostholstein stattgefunden und ist nun bereits Geschichte und zugleich Auftakt für neue Herausforderungen für die deutschen Spitzenpflüger. Der Bundessieger im Drehpflügen, Sebastian Murkowski aus Rheinland-Pfalz, der zum vierten Mal den Meistertitel errungen hat, vertritt Deutschland bei der Weltmeisterschaft im Jahre 2018 auf Gut Einsiedel in Baden-Württemberg. Drehpflugvizemeister Matthias Stengelin aus Baden-Württemberg wird im kommenden Jahr zur Weltmeisterschaft in Kenia starten. Die Bronzemedaille errang Benedikt Ritter aus Bayern.

Neuer Bundessieger im Beetpflügen wurde Florian Sander aus Niedersachsen, Vizemeister Ulrich Münkle aus Baden-Württemberg. Den dritten Platz belegte Carsten Berl aus Baden-Württemberg.

Unsere sächsischen Beetpflüger erreichten mit Platz 6, Stephan Gustmann und Platz 8, Martin Räßler, beide von der Agrargenossenschaft Pötzschau, einen guten mittleren Rang. Weniger Glück hatten unsere Drehpflüger. Bodenverhältnisse und Pflugeinstellungen waren am Vortag beim Training noch vielversprechend und liefen gut, doch die neu zugeteilten Wettkampfparzellen am Sonntag wiesen zum Teil schlechtere Bewuchs- und Bodenverhältnisse auf. Lukas Decker von der Agrargenossenschaft Dorfchemnitz e.G. musste sich mit Platz 16 und Richard Freund vom LWB Freund Königswalde mit Platz 20 zufrieden geben.

Auf dem Gut Sierhagen fanden die 20 Drehpflüger und 15 Beetpflüger gute Trainings- und Wettkampfbedingungen vor. Gut 1000 Zuschauer verfolgten den Wettstreit. Der heutige Gutsbetrieb bewirtschaftet 1650 ha. Die Familie Graf von Scheel-Plessen ist seit 1809 neuer Besitzer dieses einzigartigen, größten Gutes in Ostholstein. Carl-Christian Graf von Scheel-Plessen und seiner Gutsverwaltung ist für die lobenswerte Unterstützung des Berufswettbewerbes zu danken. Ebenso der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH in Eutin. Als Wettkampfleiter agierte nach über 20-jährigen Amtszeit letztmalig der Vorsitzende des Deutschen Pflügerrates, Helmut Wolf.

Etliche Pflüger reisten bereits Tage im Vorfeld an, um zusätzliche Übungsmöglichkeiten zu haben.
Der Sonntag als Tag der Entscheidung begann mit einem Gottesdienst im Rondell des Gutshofes. Dem folgten Ansprachen des Präsidenten des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, Werner Schwarz, des Landrates Reinhard Sager und des Bürgermeisters Hans-Peter Zink sowie die traditionelle Traktorenparade zum Wettkampffeld.

Die Ergebnisse des Bundesentscheides zeigen in der Spitzengruppe ein Kopf-an-Kopf-Rennen sowohl bei den Drehpflügern als auch bei den Beetpflügern, in der zweiten Hälfte des Teilnehmerfeldes gibt es eine sichtbar größere Differenziertheit. Wiederum zeigte sich: Unter den Erstplatzierten kann man nur landen, wenn man bei den Einzelkriterien von der maximalen Punktzahl 10 mindestens 8 Punkte erreicht. Das trifft auch für den schriftlichen Wissenstest zu, der ebenfalls mit maximal zehn Punkten in das Endergebnis von 150 maximal möglichen Punkten eingeht.
Verständlicherweise waren nicht alle Pflüger mit ihren Leistungen zufrieden und erkannten eigene Fehler. In freundschaftlichen Gesprächen nicht nur während des Trainings oder nach dem Wettkampf wurden so manche Erfahrungen ausgetauscht.
Mit der Teilnahme von Leistungspflügern aus leider nur neun Bundesländern am diesjährigen Bundesentscheid wird sichtbar, dass gerade in Vorbereitung der Weltmeisterschaft 2018 in Deutschland Anstrengungen unternommen werden müssen, um weitere, eigentlich alle Bundesländer zur Teilnahme zu bewegen. Kreis- und Landesentscheide unter Regie der Bauernverbände und Pflügervereine sollten in jedem Bundesland wieder Tradition werden. Dazu kann die Einbeziehung des Pflügen in das Berufsschulprogramm und die Wertung/Benotung der Teilnahme am Leistungspflügen eine spürbare Unterstützung mit sein. Dieser Aufgabe sollten sich nach Auffassung des Deutschen Pflügerrates die zuständigen Landesbehörden positiv stellen.

Der nächste, 36. Bundesentscheid wird 2018 ausgetragen und soll wegen der Weltmeisterschaft am 1.-2. September 2018 möglichst im Frühjahr stattfinden. Die Auswahl eines möglichen Standortes ist Aufgabe der nächsten Monate, der sich auch der Deutsche Pflügerrat mit stellt.

Weitere Bilder und Infos erhalten Sie auf der Homepage des deutschen Pflügerrates.

Daten der 1. - 3. Plazierten
Drehpflügen – 1. - 3. Platz
1. Sebastian Murkowski, 29 Jahre, Tischler, 57614 Fluterschen, Rheinland-Pfalz
2. Matthias Stengelin, 25, Landwirtschaftstechniker, Landw. Familienbetrieb, 78253 Eigeltingen -Baden-Württemberg
3.Benedikt Ritter, 17, Fachoberschule, 89264 Emershofen, Bayern
Beetpflügen – 1. -3. Platz
1. Florian Sander, 26, Ingenieur Elektrotechnik, Landw. Familienbetrieb, 27367 Bötersen, Niedersachsen
2. Ulrich Münkle, 24, Maschinenbauingenieur, Landw. Nebenerwerbsbetrieb, 89129 Langenau, Baden-Württemberg
3. Carsten Berl, 23, Industriemechaniker, Landw. Nebenerwerbsbetrieb , 77694 Kehl, Baden-Württemberg




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