Regionalbauernverband Erzgebirge e.V.
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18.08.2015

Bauernverband schlägt Alarm!

”Was sind uns sächsische Lebensmittel noch wert?“

Die Erzeugerpreise für Milch, Schweinefleisch und Eier sind dramatisch gesunken. Verantwortlich sind bei einem guten Marktangebot besonders das Russland-Embargo, die schwächelnde Konjunktur in bevölkerungsreichen asiatischen Märkten wie China und vor allem die Einkaufs- und Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland.
Zu dieser Einschätzung kam der Vorstand des Sächsischen Landesbauernverbandes e.V. (SLB) unter Führung seines Präsidenten Wolfgang Vogel auf seiner jüngsten Beratung am 12. August 2015 in Dresden. Die sächsischen Bauern nehmen diese Entwicklung nicht länger widerspruchslos hin und fordern die Verantwortungsträger in der Politik sowie auch beim Handel zur sofortigen Kehrtwende auf.
”Es ist fünf vor zwölf. Der tobende Preiskampf der Lebensmittelhändler hat uns Bauern an den Rand unserer Existenz getrieben. In keinem Mitgliedsstaat Europas sind Lebensmittel wertloser als bei uns in Sachsen oder Deutschland. Endverbraucherpreise im Discount von 51 Cent je Liter Milch, 1,99 Euro für ein Kilogramm Schweinehälfte oder 99 Cent für 10 Eier sind in Europa einmalig. Daraus resultieren Erzeugerpreise für uns von 25,5 Cent für die Milch und 1,35 Euro beim Schwein oder 6,5 Cent für das Ei“, so Vogel.
Immer weitergehende Forderungen beim Tierschutz und der Lebensmittelqualität und -sicherheit bei steigenden Lohnkosten und demgegenüber anhaltend sinkenden Erzeugerpreisen führen Sachsens Bauern in den Ruin. Anfallende Herstellungskosten übersteigen die Erlöse um mehr als 30 Prozent.
”Wir fordern die Politik auf, noch in diesem Monat einen Lebensmittelgipfel unter Hinzuziehung der Verantwortlichen des Lebensmitteleinzelhandels durchzuführen. Das Ziel des Gipfels muss es sein, den ruinösen Preiskampf bei Lebensmitteln zwischen den Handelsketten sofort zu beenden und kostendeckende Preise für uns Bauern zu sichern“, so der Präsident weiter.
Unsere sächsischen Bauern sind gern bereit, mit Politikern und Pressevertretern in den Betrieben ins Gespräch zu kommen. Wir legen Ihnen dar, welche Kosten bei der Herstellung der hochwertigen Lebensmittel entstehen und welche Mindesterlöse zu deren Finanzierung notwendig sind.
”Suchen Sie den direkten Kontakt mit unseren Bauern und fragen Sie in den Betrieben nach! Unsere Bauern werden Ihnen gern Auskunft geben. Selbstverständlich ist unser Sächsischer Landesbauernverband e.V. bereit Ihnen Termine zu vermitteln“, so Vogel abschließend.





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