Regionalbauernverband Erzgebirge e.V.
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31.08.2015

Deutschlands Bauern erhöhen den Druck

Unsere Berufskollegen aus Frankreich blockieren Lebensmitteltransporte aus dem Ausland und stürmen Supermärkte. Im Ergebnis erhalten Sie Unterstützung ihrer Politik.
Seit Montag, den 24. August 2015, zahlt der britische Lebensmitteleinzelhandel einen Mindestpreis für Milch.
Siehe untenstehender Link:
In der Meldung geht es um unglaubliche 37 Cent/kg Milch in der derzeitigen Situation für die britischen Bauern. Warum zahlen die identischen Handelsketten keinen Mindestpreis in Deutschland?

Wie bereits vor Tagen mitgeteilt, sind in keinem Mitgliedsstaat Europas Lebensmittel wertloser als bei uns in Sachsen oder Deutschland. Endverbraucherpreise im Discount von 51 Cent je Liter Milch, 1,99 Euro für ein Kilogramm Schweinehälfte oder 99 Cent für 10 Eier sind in Europa einmalig. Daraus resultieren Erzeugerpreise von 25,5 Cent für die Milch und 1,35 Euro beim Schwein oder 6,5 Cent für das Ei, die die anfallenden Kosten zu lediglich zwei Drittel abdecken.
Immer weitergehende Forderungen beim Tierschutz und der Lebensmittelqualität und -sicherheit bei steigenden Lohnkosten und demgegenüber anhaltend sinkenden Erzeugerpreisen führen Sachsens Bauern in den Ruin. Anfallende Herstellungskosten übersteigen die Erlöse um mehr als 30 Prozent.
Wir fordern daher dringend und schnellstmöglich einen Lebensmittelgipfel einzuberufen.
An diesem Gipfel sollten Vertreter der Handelsketten, der Politik, der Verarbeitung (Molkereien, Schlachthöfe) und der Bauernschaft einbezogen werden. Ziel des Gipfels muss es sein, den ruinösen Preiskampf bei Lebensmitteln zwischen den Handelsketten in Deutschland sofort zu beenden und zumindest kostendeckende Preise für unsere Bauern zu sichern. In Bayern liefen am 18.08. zahlreiche Protestaktionen vor Filialen von Discountern und Supermärkten, wo unsere Kollegen deutlich gemacht haben, dass die ”Schleuderpreise“ unsere Landwirtschaft zerstören. Der Sächsische Landesbauernverband geht ebenso konsequent über die Presse in die Öffentlichkeit, als auch verstärkt in Politik, um unseren Forderungen Gehör zu verschaffen.
Am 07.09.2015 wird in Brüssel eine Sondersitzung des EU-Agrarrates stattfinden, die sich mit diesen Themen beschäftigt. Hierzu wird es Deutschlandweit viele Begleitaktionen geben. So werden z.B. in Brandenburg Mahnfeuer an den Autobahnen oder anderen Verkehrsknotenpunkten, Mahnwachen oder Besuche an verschiedenen Lebensmitteleinzelhandel (LEH)-Auslieferungslagern sowie weiteren Aktionen nach dem Beispiel der bayrischen Kollegen geben.
Unsere Kollegen aus Brandenburg bitten deutschlandweit, dass sich Landwirte in allen Verbandsgebieten, über die Teilnahme an der Demo in Brüssel hinaus, öffentlichkeitswirksam diesen begleitenden Aktionen anzuschließen.

Wir hoffen, dass unser Aufruf auf breite Zustimmung und aktives Handeln unserer Mitglieder und Unterstützer stößt, damit wir sowohl bei der EU in Brüssel als auch vor Ort ein deutliches hör- und sehbares Zeichen in die Gesellschaft senden können.

Für die Koordination, bitten wir um Rückmeldung in unserer Geschäftsstelle.
Es sind für die Fahrt nach Brüssel noch begrenzte Plätze verfügbar, der SLB hat zusammen mit dem Thüringer Bauernverband Busse organisiert.




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